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Ausnahme-Turner tritt zurück

Marco Baldauf, eine der größten Persönlichkeiten des österreichischen Kunstturnens, gibt mit heutigem Tag seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt.

 

„Nach 29 Jahren ist es nun an der Zeit, Adieu zu sagen“, resümiert der 35-jährige Dornbirner: „Ich kann auf eine erfolgreiche und wunderschöne Karriere zurück blicken.“

 

Marco Baldauf gelang 2003 als erstem Österreicher ein Medaillengewinn im Weltcup.

 

Bis zum Karriereende wurden es fünf Weltcupmedaillen – 1x Silber (2010 in Ostrava) und 4x Bronze.

 

„Mein größter Erfolg war aber mit Sicherheit das Erreichen des EM-Finales am Reck und dort Platz 6“, streicht Marco Baldauf eine Leistung aus 2012 hervor, mit der er im österreichischen Kunstturnen bislang alleine steht.

 

Weltklasse am Reck

 

An seinem Spezialgerät Reck verkörperte Marco Baldauf ab ca. 2008 konstant Weltklasse, erreichte im Gesamtweltcup die Plätze 6 (2011), 8 (2009) und 9 (2010).

 

Bei den Europameisterschaften bewies Baldauf mit den Rängen 6 (2012), 9 (2008), 10 (2010) und 13 (2011) Extraklasse.

 

Die Verewigung des Ausnahmekönners mit seinem von ihm kreierten „Baldauf“-Element in den internationalen Wertungsvorschriften erst vor wenigen Wochen ist eine späte Würdigung durch den Weltverband FIG.

 

„Ich bin sehr glücklich, neben meinen Turnerfolgen parallel zwei Studien an der Universität Innsbruck – „Gesundheits- und Leistungssport“ sowie Lehramt Sport und Spanisch – abgeschlossen zu haben“, verweist der langjährige HSZ-Sportsoldat Baldauf darauf, dass sein Rücktritt mit dem Start der „Karriere danach“ zusammenfällt.

 

„Ab Herbst 2015 starte ich mit dem Schulpraktikum an einer AHS. Seit 2013 ist das Training aus beruflichen Gründen mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Eine Schulterverletzung, die ich schon seit einem Jahr mit mir mitschleppe, erleichtert mir diese Entscheidung.“

 

Trotz des aktuellen Schulterproblems – das ihn jedoch noch im November 2014 nicht am Gewinn des letzten Reck-Staatsmeistertitels hinderte – ist der Ausnahmesportler stolz darauf, dass er sich während seiner ganzen Karriere keiner Operation unterziehen musste.

 

„Ich bin sicher, dass das nur wenig mit Glück zu tun hat. Vielmehr war das gewissenhafte Training dafür ausschlaggebend. Von 2005 bis 2012 trainierte ich in Innsbruck unter Nationaltrainer Petr Koudela. Petr schaffte es in dieser Zeit, Höchstleistungen aus mir heraus zu kitzeln, die zu meinen größten Erfolgen führten. Fast alles, was ich im Kunstturnen weiß, habe ich ihm zu verdanken.“

 

Konsequent auf Ziele hingearbeitet

 

Trainer Koudela, zuvor tschechischer Nationaltrainer, gibt das Riesenlob zurück: „Marco war ein besonders intelligenter und fleißiger Turner, der immer gewusst hat, was er in seiner Karriere erreichen möchte und kann. Dann hat er sehr konsequent auf die Realisierung der Ziele hingearbeitet. Die Jahre mit Baldi haben für mich viel bedeutet, auch weil der Start mit dem Beginn meiner Tätigkeit in Österreich zusammen fiel. Lieber Baldi, danke für zehn schöne Jahre mit dir im Spitzensport!“

 

ÖFT-Sportdirektor Dieter Egermann hatte Marco Baldauf bereits 2012 zum „wertvollsten Turner des Nationalteams“ geadelt (damals wurde klar, dass er es nicht zu den Olympischen Spielen schaffen kann, da eine Qualifikation nicht über die Reckleistung, sondern nur über den kompletten Mehrkampf möglich war).

 

Diese Auszeichnung fußt neben den Erfolgen und der Vorbildwirkung vor allem auf der Beständigkeit des Vorarlbergers. Egermann schon 2012: „Marco ist seit 1997 Mitglied der Nationalmannschaft und nahm in dieser Zeit an allen (!) Welt- und Europameisterschaften teil. Dank seiner internationalen Erfahrung und Konstanz gelang es, rund um ihn ein Team mit sehr respektabler Leistungsentwicklung zu schaffen.“

 

Beeindruckende Zahlen

 

In Zahlen gefasst bedeutet dies neben 33 Staatsmeistertiteln (Nr. 3 in der ewigen österreichischen Rangliste hinter Hans Sauter [43] und Thomas Zimmermann [38]) insgesamt weltrekord-verdächtige 25 WM- und EM-Starts.

 

Baldauf war immer fit und in Form, während in dieser langen Zeit insgesamt 29 andere österreichische Turner als seine WM-/EM-Teamkollegen kamen und gingen.

 

ÖFT-Präsident Prof. Friedrich Manseder: „Mit dem Rücktritt von Marco Baldauf endet eine herausragende, lange und äußerst erfolgreiche turnerische Laufbahn. Marco geht mit seinen zahlreichen internationalen und nationalen Erfolgen sowie seiner Element-Verewigung durch die FIG prägend in die österreichische Turngeschichte ein. Aufgrund seiner Persönlichkeit war Marco Baldauf stets Vorbild und wird nun fehlen. Für seine Zukunft wünsche ich ihm alles erdenklich Gute.“

 

 

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