Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Justizminister Wolfgang Brandstetter und der Präsident des Österreichischen Olympischen Comités, Karl Stoss, präsentierten am Montag im Innenministerium den Leitfaden „Korruption hat im Sport keinen Platz!“.

Was bedeutet „Klimapflege“? Wer ist „Amtsträger“? Darf ich den Bürgermeister mit seiner Ehefrau zu meiner Veranstaltung einladen? Ist die Einladung eines Amtsträgers zur Weihnachtsfeier meines Sportvereins gefährlich?

Das sind Fragen, die seit 2008 Vereinsfunktionäre beschäftigen. Das Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz 2012 hat teilweise Klarheit gebracht.

„Dennoch ist vieles für viele Funktionäre immer noch unklar, weil es für Nichtjuristen nicht einfach ist, das Korruptionsstrafrecht zu verstehen“, sagte Mag. a Eva Marek, Leiterin der Oberstaatsanwaltschaft Wien.

Eva Marek, Dr. Robert Jerabek, Rechtsschutzbeauftragter im Justizministerium, und Dr. Günther Marek, Gruppenleiter im Innenministerium haben als Juristen diese „Übersetzungsarbeit“ übernommen und den Leitfaden „Korruption hat im Sport keinen Platz!“ im Manz-Verlag herausgegeben.

Er wurde am 20. Oktober 2014 von Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner, Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter und ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss im Innenministerium präsentiert.

„Wer nach diesem Leitfaden handelt, befindet sich in Zukunft auf der sicheren Seite“, sagte Innenministerin Mikl-Leitner.

„Der Leitfaden klärt kurz, informativ und praxisnah, was Vereinsfunktionäre dürfen und was nicht.“ Nicht nur Sportvereine würden von dem Leitfaden profitieren, er kläre auch die Fragen aller sonstigen Vereine und Institutionen.

„Im Bereich der Korruptionsbekämpfung und -prävention hat sich in den letzten Jahren viel getan“, sagte die Innenministerin. „Diesen Weg müssen wir konsequent weiterbeschreiten.“

„Die Bekämpfung der Korruption ist ein wichtiger Eckpfeiler eines Rechtsstaates“, erklärte Justizminister Wolfgang Brandstetter. „Korruption geht auf Kosten der Allgemeinheit und nimmt der Bevölkerung das Vertrauen in den Rechtsstaat.“

Österreich habe mit dem Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz 2012 eine ausgewogene Rechtssituation geschaffen. Trotzdem gebe es großteils im Grenzbereich zwischen Recht und Unrecht für Laien Unsicherheiten, „die mit dem nun vorliegenden Leitfaden beseitigt werden können“.

Vor allem im Sport herrsche noch immer Verunsicherung bei der Ausrichtung von Veranstaltungen sowie im Umgang mit Behörden, sagte Dr. Karl Stoss, Präsident des Österreichischen Olympischen Comités.

„Wir haben uns daher einen genau solchen Leitfaden gewünscht, wie er jetzt erschienen ist. Er klärt sämtliche spezifischen Probleme und die daraus resultierenden Unsicherheiten im Bereich des Sports.“

 Wie groß der Bedarf für eine solche Kurzanleitung tatsächlich ist, zeigt, dass der Leitfaden – noch gar nicht am Markt – bereits 4.500 Abnehmer hat.

Die drei Autoren verzichten auf ihr Honorar. „Der Manz-Verlag wird es an den Club-Innenministerium spenden“, sagte Innenministerin Mikl-Leitner. „Das Geld wird daher in Not geratenen Polizistinnen und Polizisten zugute kommen.“

Erhältlich ist der Leitfaden "Korruption hat im Sport keinen Platz!" auf der Homepage des Manz-Verlags oder per E-Mail unter bestellen@manz.at.