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"Werde meine Chancen bekommen"

In der Nacht auf Donnerstag startet die neue NBA-Saison - erstmals mit einem Österreicher.
 
Der Wiener Jakob Pöltl wurde als erster rot-weiß-roter Basketballer gedraftet und wird in dieser Saison das Jersey der Toronto Raptors tragen.
 
Im Interview schätzt der Rookie seine Chancen auf Spielzeit ein, blickt auf die intensive Vorbereitung zurück und spricht über die Ziele mit seinem Team.
 
Frage: Jakob, du hast in den Preseason-Spielen deine Einsatzzeiten gut genützt. Bist du auch selbst zufrieden?
 
Jakob Pöltl: Es gibt schon einige Sachen, die ich gerne im ersten Anlauf schon besser und anders gemacht hätte, aber ich kann mich nicht beschweren. Ich konnte doch immer wieder aufzeigen und habe einen guten Eindruck hinterlassen. Meine Rolle, die in erster Linie aus Defense und Rebounding besteht, ist wie erwartet nicht groß, aber ich habe sie recht gut erfüllt. Ich treffe auch meine Mitteldistanzwürfe, die ich deutlich mehr als am College bekomme, recht konstant. Auch im Training erhalte ich von den Coaches gutes Feedback.
 
Frage: Dennoch wirst du besonders zu Beginn um jede Minute kämpfen müssen. Hat der Coach schon über die Rotation gesprochen, mit der ihr in die ersten Spiele gehen werdet?
 
Pöltl: Es wurde nicht konkret darüber gesprochen, aber in den letzten Spielen kam ich immer nach Lucas Nogueira zum Einsatz. Das Feedback lautet, dass er mir defensiv durch seine Länge und Athletik noch ein bisschen voraus ist. Dass Lucas, nachdem er schon zwei Jahre bei den Raptors ist, die erste Chance bekommt, ist natürlich verständlich. Er hat sich jetzt im letzten Preseason-Spiel leider leicht verletzt. Man muss abwarten, wie schnell er wieder fit ist. Jared Sullinger verletzte sich schon im ersten Testspiel und wird am Fuß operiert, er wird wohl einige Wochen ausfallen. Dadurch erhöht sich für uns junge Spieler die Wahrscheinlichkeit auf längere Einsätze. Die Rotation wäre ohnehin sicher nicht für die gesamte Saison in Stein gemeißelt gewesen, ich werde meine Chancen so oder so bekommen. Ich muss im Training Gas geben und die Chance nützen, wenn ich Minuten bekomme.
 
Frage: Die Möglichkeit, dass du auch in der D-League zum Einsatz kommen könntest, stand zumindest vor Bekanntwerden der Schwere der Verletzung Sullingers im Raum. Wie gehst du damit um?
 
Pöltl: Mein Ziel ist es natürlich, so schnell und so viel wie möglich in der NBA zu spielen. Dass aber die Möglichkeit besteht, vorübergehend auch in die D-League geschickt zu werden, war von Anfang an klar. Delon Wright und Norman Powell zum Beispiel haben dort letzte Saison teilweise gespielt und Norman kam dann in den NBA-Playoffs regelmäßig zum Einsatz. Es ist also eine gute Alternative, um Spielpraxis zu sammeln und sich zu entwickeln.
 
Frage: Wie geht es dir mit der Umstellung auf das NBA-Spiel und die NBA-Regeln?
 
Pöltl: Es fühlt sich noch immer nicht natürlich an, die Umstellung auf die defensive Drei-Sekunden-Regel ist eigentlich am schwierigsten. Ich muss nicht mehr ununterbrochen darüber nachdenken, aber dadurch, dass du dich anders positionieren musst als im College- und internationalen Basketball, wird das Rundherum komplizierter.
 
Frage: Der nächste „Meilenstein“ steht nun bevor, am 26. Oktober steht das erste Regular-Season-Spiel gegen Detroit auf dem Kalender. Wie gehst du auf diese Partie zu – in der Ungewissheit, ob du auch Spielzeit bekommen wirst?
 
Pöltl: Ich mache mir keinen großen Kopf darüber, ob ich schon im ersten Spiel Minuten bekommen werde. Falls nicht, muss ich mich wie gesagt im Training beweisen. Ich habe in den letzten Wochen Selbstvertrauen sammeln können und gesehen, dass ich bei einer entsprechenden Entwicklung mittelfristig eine gute Rolle in dieser Liga einnehmen kann. Die Vorfreude auf Mittwochabend ist jedenfalls riesig, es kommen ja jetzt die ersten „richtigen“ NBA-Spiele.
 
Frage: Was ist euer Saisonziel als Team? Was sind die Erwartungen für die ersten Spiele?
 
Pöltl: Wir haben kein offizielles Saisonziel ausgegeben, aber klar ist, dass wir besser sein wollen als letztes Jahr. Wir schielen also auf die Finals, aber zuerst müssen wir uns auf unser Spiel konzentrieren und den Playoff-Einzug fixieren. Mit unserem Team gehen wir in jedes Spiel mit der Erwartung, es zu gewinnen, auch wenn wir natürlich nicht immer siegen können. Da wir zunächst viele Heimspiele haben, sollten wir die meisten davon gewinnen, aber es wird von Beginn an nicht leicht werden. Die ersten drei Gegner kennen wir aus der Preseason, aber ich würde aus den Testspielen keine großartigen Rückschlüsse ziehen.
 
Frage: Wie geht es dir mit dem vielen Reisen?
 
Pöltl: Es ist schon eine komische Situation – kaum bist du zu Hause, musst du schon wieder die Koffer packen. Bis jetzt finde ich es nicht anstrengend, vielleicht ein bisschen mühsam, aber das bringt der Sport mit sich. Wir verstehen uns im Team alle sehr gut, das macht auch das Reisen einfacher.
 
 

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