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Liebe auf den ersten Schuss

Biathlet Simon Eder (32) startet nach einer Urlaubswoche in den dritten und letzten Trainingsblock für die Saison 2015/2016.

 

Noch einmal zehn Wochen Kilometer sammeln und weiter Sicherheit am Schießstand gewinnen. Zum Wochenende geht der Wintersportler in der Ramsau erstmals auf Schnee.

 

Im Interview spricht Simon Eder über die Rückkehr auf Schnee, den neuen Spaßfaktor beim Schießen und die Win-Win-Situation als „Hahn im Korb“.
 


Simon, am Freitag geht es erstmals in der Vorbereitung auf Schnee. Wie groß ist die Vorfreude nach hunderten Kilometern mit den Ski-Rollern?

 

Simon Eder: Sehr groß. Im dritten großen Trainingsblock tauschen wir das Rad gegen die Langlaufskier. Es dauert immer zwei, drei Einheiten, bis man ein gutes Gefühl aufgebaut hat. Parallel schauen wir uns im Video ganz genau an, ob sich irgendwelche Kleinigkeiten bei der Technik eingeschlichen haben. Grundsätzlich ist der Wechsel von den Rollern auf die Skier aber kein großes Problem.

 

Aber es ist doch ein Indiz, dass die neue Saison schön langsam näher rückt, oder?

 

Eder: Jetzt beginnt es schön langsam zu kribbeln. Wenn man im Mai mit dem Training beginnt, ist das erste Training auf Schnee weit weg. Da liegen viele harte Wochen und Monate dazwischen. Dieser Teil der Vorbereitung ist mir persönlich der liebste. Die Runde am Gletscher hat zwar im Moment nur 5 Kilometer, aber die Bedingungen sollten passen.

 

Wie gut kommst du schon mit dem neuen Gewehr zurecht?

 

Eder: Ich musste etwas verändern, um die Probleme beim Liegendschießen in den Griff zu bekommen. Der neue Schaft ist aus Holz, nicht mehr aus Carbon. Ich fühle mich schon relativ sicher, merke, dass der neue Input wichtig war. Ich bin sehr optimistisch, dass es liegend heuer besser läuft. Im letzten Jahr habe ich mir da leider viele gute Ergebnisse verhaut.

 

Wie groß ist diese Umstellung auf einen neuen Schaft?

 

Eder: Das ist schon ein großer Eingriff ins System. Der Teufel liegt im Detail, wir haben viel Zeit investiert, damit es sich so anfühlt, wie ich mir das vorstelle. Das war einfacher, weil es vom ersten Schuss weg gepasst hat, dadurch hat es nicht lange gedauert, bis der Spaßfaktor wieder zurückgekommen ist. Jetzt geht es darum, dass ich neben der Trefferquote auch die Zeit wieder hinbekomme.

 

Zurückgekommen ist dein Vater Alfred nach seinem Engagement bei den weißrussischen Damen. Wie hast du ihn in dein Training integriert?

 

Eder: Ich merke erst jetzt, wo er wieder da ist, wie sehr er mir in der letzten Saison abgegangen ist. Für mich ist es der Idealzustand: Wir sind jetzt viel flexibler, können spontan reagieren und ich kann mich voll und ganz aufs Training konzentrieren. Das ist speziell im Oktober – dem entscheidenden Monat in der Vorbereitung – extrem wichtig. Aber ich möchte auch die gemeinsamen Trainings mit den Damen nicht missen.

 

Weil?

 

Eder: Ohne Gruppe ist es sehr schwierig, außerdem bin ich nicht gerne Einzelgänger. Mit den Mädels ist es eine Win-Win-Situation. Die Qualität ist hoch, die Stimmung super, ich habe keine einzige während des Sommers jammern gehört. Obwohl es für uns alle hart war. Und sie haben ein paar richtig starke Stehendschützinnen dabei, die mich mehr als ärgern können.

 

Bei den Test-Wettkämpfen in Obertilliach gab es mit zwei Siegen und einem dritten Platz wenig Grund zum Ärgern.

 

Eder: Die Rennen sind ein wichtiger Gradmesser um zu wissen, wo man steht. Ich bin froh, dass ich alle Wettkämpfe machen und gute Leistungen zeigen konnte. Die Drucksituation mit einer Startnummer auf der Brust kann man im Training nicht simulieren. Klar gibt es Sicherheit, wenn die schnellen Einheiten funktionieren und die Abläufe passen. Ich weiß jetzt, dass der Weg stimmt.

 

 

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