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Endstation Achtelfinale

Der letzte WM-Kampf der 35-Jährigen mutiert zu einem Krimi.

 

Das Achtelfinale zwischen Filzmoser und der Ungarin Hedvig Karakas steht nach Ablauf der vierminütigen Kampfzeit 0:0 – eine Verlängerung, in welcher die erste Wertung oder Strafe entscheidet, muss her.

 

Mit 3:19 Minuten benötigt es aber beinahe eine weitere volle Wettkampfzeit, ehe eine Passivitäts-Bestrafung der Welserin den Ausschlag zugunsten der Vize-Europameisterin bringt.

 

Eine Strafe, die hart ausfällt. „Es stimmt, dass Karakas gegen Ende mehr Angriffe gemacht hat, aber das waren schlechte“, ortet Damen-Trainer Marko Spittka, dass Karakas keine ernsthafte Wurf-Absicht hatte, sondern nur die Strafe provozierte. Nichtsdestoweniger eine legitime Strategie.

 

Zwei Mal haarscharf am Festhalter dran

 

 Filzmoser hat ihr Heil indes in ihrer großen Stärke, dem Bodenkampf, gesucht – und das auch sehr gefährlich. Zwei Mal deutete der Kampfrichter mit einer zögerlichen Handbewegung an, dass er gerade überlege, einen Festhalte-Griff der Oberösterreicherin anzusagen.

 

Doch Karakas schaffte es jeweils, sich gerade noch wegzudrehen. „Sie ist unglaublich beweglich, kann ihren Körper total verdrehen“, berichtet Filzmoser, die einräumt, durch ihr energisches Nachsetzen am Boden womöglich auch etwas zu viel Kraft verschlissen zu haben. „Aber das habe ich einfach so in mir drinnen.“

 

Es war nicht ihr erstes Duell mit Karakas in Astana. Im Vorjahr stand sich diese Paarung im Finale des Grand-Prix-Turniers in der kasachischen Hauptstadt gegenüber.

 

Damals siegte Karakas klar. „Marko sagte vor dem Kampf zur Erinnerung noch einmal zu mir: Finale! Und genau mit dieser Motivation und Einstellung bin ich dann auch in den Kampf gegangen“, schildert Filzmoser.

 

Team hilft zusammen

 

Davor hatte die zweifache Europameisterin nach einem Freilos die Serbin Jovana Rogic mit 2:1 in Strafen niedergerungen, was allerdings zu einer recht blutigen Angelegenheit wurde.

 

Filzmosers Judogi war während des Kampfes plötzlich voll mit Blutflecken. Woher diese stammten, konnte im Kampf selbst nicht eruiert werden. „Erst danach hat mir Jovana gestanden, dass sie ein Cut auf der Kopfhaut hat“, so Filzmoser.

 

Auf der Matte, hatte sie eine entsprechende Frage des Referees verneint. Schließlich hat man bei einer nicht zu stillenden Wunde automatisch verloren.

 

Filzmoser musste indes den Judogi wechseln: „Zufälligerweise habe ich eine weiße Ersatzjacke mitgehabt.“ Die Hose wurde ihr von Zeltner geliehen. Da dann auch diese Sachen nach dem Kampf angeblutet waren, half das Team zusammen, um Filzmoser neu einzukleiden.

 

Während Hilde Drexler versuchte, das Blut aus der Jacke rauszuwaschen, lieh ihr Kathrin Unterwurzacher ihre Jacke. „Das hat alles super geklappt, das hatte ich die Ruhe weg“, so Filzmoser, bei der nach dem WM-Aus aber freilich die Enttäuschung regiert. „Allerdings wird ich die richtige Enttäuschung erst in den nächsten Tagen einsetzen. Das braucht bei mir immer etwas.“

 

Die paar entscheidenden Prozent

 

Die ohne Freilos ins Rennen gegangene Tina Zeltner schaltete zum Auftakt die Senegalesin Lea Buet mit einer einzigen Shido-Bestrafung aus. „Ich kannte sie schon aus dem Trainingslager in Köln. Sie ist aber eigenwillig zu kämpfen“, spielt Zeltner auf die vielen Selbstfall-Techniken ihrer kleinen Gegnerin an.

 

Gegen Nora Gjakova aus dem Kosovo hatte die Niederösterreicherin infolge jedoch mit 0:3 in Strafen das Nachsehen.

 

„Ich habe schon oft gegen sie gekämpft und sie auch schon einige Male geschlagen, aber heute kam sie mir körperlich sehr stark vor“, kommentiert Zeltner, die die Kosovarin kaum gefährden konnte. „Ich weiß, dass sie hinten raus gerne Fehler macht, aber heute ging von meinen Angriffen nichts auf.“

 

Spittka vermisste derweil den letzten paar Prozent bei Zeltner: „Das letzte Aufbegehren hat mir gefehlt.“

 

Am Donnerstag gehen für das "Projekt Rio" die Tirolerin Kathrin Unterwurzacher und die Wienerin Hilde Drexler (beide bis 63 kg) auf die Matte.

 

 

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