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"Erfolg hat mich verändert!"

Marcel Hirscher fühlt sich wenige Tage vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden wie vor der ersten Schularbeit.

 

„Am Sonntag werden wir wissen, ob wir genug gelernt haben“, lacht der 25-Jährige.

 

Der dreifache Gesamt-Weltcupsieger und Olympia-Silberne von Sotschi fühlt sich fit, über den Sommer konnte er noch einmal Muskelmasse auf seinen ohnehin schon gestählten Körper draufpacken, und gut gerüstet für den WM-Winter 2014/2015.

 

Im Interview spricht der Ski-Superstar über die Ziele für die Saison, die Wahl zum „Sportler des Jahres“ und darüber, wie ihn der Erfolg der letzten Jahre verändert hat.

 

 

Marcel Hirscher über …


… seine Gefühlswelt vor dem Saison-Auftakt: „Anspannung, Vorfreude, Ungewissheit – alles in Kombination. Ich bin jetzt das siebente Mal in Sölden am Start und es ist jedes Jahr gleich. Auch die Fragen. Wie wird es sein? Was wird passieren? Schlussendlich werden wir in einer Woche wissen, ob wir alles richtig gemacht haben und auf Kurs sind. Oder eben nicht.“


… den Rückstand auf RTL-Dominator Ted Ligety: „Ich möchte ihn nicht kopieren, aber natürlich studieren und analysieren wir die Details, zerlegen seinen Schwung. Warum es möglich ist, dass er in solchen Positionen seine Schwünge fährt. Dabei hilft es mir, dass ich auch zu dem Speed finde, den er vorlegt. Nur ist jeder Körper anders, deshalb muss jeder für sich den perfekten Schwung finden.“


… die Gründe für seine viermonatige Ski-Pause: „Wir haben nach der Saison noch sehr gut trainiert, Ende März, Anfang April war es richtig kalt. Also haben wir gesagt, dass wir die zwei wirklich sehr gute Wochen auf Kunstschnee nützen und uns dafür die sehr bescheidenen Verhältnisse im Sommer auf unseren Gletschern sparen und erst im Herbst wieder einsteigen.“


… einen „ruhigen“ Sommer: „Fad ist mir nicht geworden! Um ehrlich zu sein war die Ruhe sehr angenehm, weil der Winter sowieso immer eine sehr stressige Zeit ist. Ich habe die Zeit für meine Freundin, die Familie und Freunde genützt, für meine Hobbys und klarerweise auch für das Training. Schließlich ist das Trockentraining ein Baustein für mögliche Erfolge im Winter.“


… das Team Hirscher: „Ich glaube, dass ich ein Team in dieser Größe für mich brauche. Früher habe ich es nicht gebraucht, da war ich mit meinem Papa eine Two-Men-Show. Aber im siebenten Jahr ist es nicht mehr so, dass ich 18 bin und 14 Tage durch Ski fahre. Ich muss mehr auf meine Ressourcen achten, deshalb brauche ich zum Beispiel einen Physiotherapeuten, der auf Top-Niveau arbeitet. Gleiches gilt für den Service-Bereich.“


… die Probleme bei schlechten Verhältnissen: „Es macht nach wie vor keinen Spaß. Aber wir haben probiert, die schlechten Verhältnisse ein bisschen zu simulieren. Jeder hat andere Vorlieben. Die einen mögen es gerne eisig, die anderen weich. Ich habe probiert, meine Stärken weiter zu stärken und die Schwächen ins Mittelfeld zu rücken.“


… den historischen vierten Gesamt-Weltcup in Folge: „Vier Mal hat deshalb noch keiner geschafft, weil es brutal schwer ist. Aber ich werde es wieder versuchen, das steht fest. Wenn es nicht gelingt, kann ich es eh nicht ändern. Aber ich werde wieder alles daran setzen. Nur das werden fünf, sechs, sieben andere Fahrer auch.“


… den Druck auf seinen Schultern: „Durch die Erfolge der letzten Jahre heißt es heute nicht mehr: Wie viel hat der Hirscher gewonnen? Sondern: Was hat er nicht gewonnen? Die Sensation ist nicht mehr das Siegen, sondern die Niederlage. Das ist schade, dass der Erfolg irgendwann nicht mehr diesen Stellenwert bekommt.“


… die Folgen des Erfolgs: „Ich habe mich natürlich verändert. Die sehr großen Achterbahnfahrten, die ich hinter mir habe, haben mich stark geprägt. Ich konnte in diese Situation nicht hineinwachsen, ich bin ins kalte Wasser geschupft worden und habe in den letzten Jahren viel von meiner Lockerheit verloren. Das Leben hat mich stark eingeholt, ich habe sehr viel Verantwortung zu tragen, in gewisser Art und Weise auch für mein Team. Aber heute kann ich sagen, dass ich fest im Sattel sitze.“


… die Wahl zum Sportler des Jahres: „Ich kann es schwer beurteilen, wie es ausgeht, weil es nicht in meinem Ermessen ist, wer welche Stimme abgibt und welche Kriterien für die Journalisten zählen. Die Goldmedaillen von Matthias Mayer und Mario Matt waren top, Olympiasieger wird man meistens auch nur einmal im Leben. Aber eine Leistung über die gesamte Saison zu bringen und am Ende den Gesamt-Weltcup zu gewinnen ist auch besonders.  Wir werden sehen, welche Kriterien für die Journalisten schlussendlich zählen und wie es ausgeht. Für mich hat die Sportler-Wahl jedenfalls eine große Bedeutung und es würde mich unglaublich stolz machen, sollte ich die Ehre wieder haben. Ganz einfach weil es in dem kleinen Land Österreich brutal viele Sportler gibt.“

 

 

 

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