Rechtzeitig vor der Hahnenkamm-Woche kommt Hannes Reichelt wieder in Fahrt.

Und fügt seinem Lebenslauf einen weiteren Sieg in einem Klassiker hinzu. Der Salzburger gewann am Sonntag die traditionelle Lauberhorn-Abfahrt.

Sehr zum Ärger der Schweizer, die auf den Plätzen zwei bis vier landeten.

Für die ÖSV-Abfahrer war es der erste Erfolg in dieser Saison, in Wengen durfte man erstmals seit Klaus Kröll im Jahr 2011 wieder jubeln.

„Nach Kitzbühel ist das meine zweitliebste Abfahrt. Ich bin froh, dass ich das auf meiner To-do-Liste abgehakt habe. Das ist ein schönes Gefühl, weil es sicher eines der wichtigsten Rennen ist, die man als Abfahrer gewinnen kann. Für Kitzbühel weiß ich jetzt, dass die Form passt.“

Bei perfekten Bedingungen ging es auf der längsten Abfahrt der Welt vom Start weg ordentlich zur Sache. Zunächst sah vor 30.000 Zuschauern alles nach einer großen Schweizer Party aus.

Kombi-Sieger Carlo Janka legte die erste Bestzeit hin. Wenig später wurde er von Landsmann Beat Feuz abgefangen. An dessen Bestzeit bissen sich zahlreiche Favoriten die Zähne aus, darunter Kjetil Jansrud und Dominik Paris.

Doch dann kam Reichelt – und der 34-Jährige lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Feuz. Bei der letzten Zwischenzeit lag der Salzburger noch 0,17 Sekunden zurück, im Ziel-S machte er aber alles klar.

„Ich musste ziemlich aus mir herausgehen, habe die Beine schon an einer Stelle gespürt, an der ich sie normalerweise nicht spüre. Im Ziel-S habe ich mir gedacht, wenn ich schon müde bin, dann gehe ich wenigstens mit fliegenden Fahnen unter und nicht als Schwitzer. Ich konnte zum Glück aber alles aus mir herausholen“, so Reichelt, der in den Tagen vor der Abfahrt angeschlagen war.

Die restlichen ÖSV-Abfahrer klassierten sich außerhalb der Top-Ten. Georg Streitberger wurde als zweitbester Österreicher 13., Max Franz landete auf dem 15. Platz. Olympiasieger Matthias Mayer kam nach einem schweren Fehler im oberen Teil über Rang 22 nicht hinaus.