Es hat schon so gut ausgesehen, aber jetzt scheint plötzlich wieder alles offen.

Zieht Thomas Morgenstern nun doch einen Schlussstrich unter seine glanzvolle Karriere?

Nach den ersten Sprüngen und Erfolgserlebnissen plagen den Kärntner nun doch wieder deutliche Zweifel.

„Zur Zeit ist alles wahnsinnig anstrengend, jeder Sprung wie ein Wettkampf“, hat ihn der Weg zurück viel Energie gekostet.

Körperlich präsentiert sich der Doppel-Olympiasieger von Turin 2006 schon wieder in Top-Form, mental fehlt Morgenstern allerdings die Unbeschwertheit.

„Die Psyche nagt doch noch sehr an mir“, springt der Horror-Sturz vom Kulm immer noch mit. „Ich nehme die Herausforderung an, wie auch immer es weitergeht. Aber ich habe eine super Karriere gehabt, es geht mir gut und das Wichtigste, ich bin gesund.“

Auf der Normalschanze fühlt sich der erfolgreiche ÖSV-Adler recht sicher, anders verhält es sich auf der Großschanze.

„Ich habe erst ein paar Sprünge auf der Großen gemacht. Wenn, dann will ich mir nicht in die Hosen machen, sondern befreit oben sitzen, wie früher, und das zeigen, was ich draufhabe“, will Morgenstern nicht mit „einer Bremse im Körper“ springen. „Aber das wird eine ganz schwere Aufgabe.“

Der passionierte Motorsportler hat sich zumindest schon einmal Gedanken darüber gemacht, was ihn im Fall der Fälle und also eines Karriereendes interessieren würde.

„Der Berufspilotenschein reizt mich sehr, ist aber momentan nicht mein erstes Ziel.“ Denn noch möchte er alles versuchen, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.