„Es ist einfach nur geil hier!“ Die Ruder-Brüder Bernhard und Paul Sieber haben sich nach ihrer Ankunft in Rio de Janeiro schnell eingelebt.

Im Olympischen Dorf – vor allem aber an der Regattastrecke.

Und das obwohl die Bedingungen in den ersten Tagen richtig hart waren – starker Seitenwind vom Meer und hoher Wellengang stellten die bereits anwesenden Boote aus Neuseeland, Polen oder der Ukraine vor einige Probleme.

„Wir haben das schon bei unserem ersten Besuch in Rio de Janeiro im vergangenen Herbst erlebt und uns gezielt darauf vorbereitet“, waren die Wiener im Unterschied zu so manchem Konkurrenten nicht überrascht.

Weil eine der geplanten Tribünen nun doch nicht gebaut wurde, sind die (Wind-)Bedingungen für alle Boote gleich. „Es werden auf jeden Fall faire Rennen.“

In einem überschaubaren Rahmen. „Die Regatta ist eigentlich voll klein, vielleicht ein Viertel von einer Weltmeisterschaft.“

Bei der Frage nach der Wasserqualität schmunzeln die beiden Studenten, die in Rio de Janeiro von einem achtköpfigen Fanklub unterstützt werden. „Es hat uns ins Gesicht gespritzt, wir hatten es im Mund – aber wir leben noch.“

Nach dem kurzfristigen Positionswechsel hat sich der rot-weiß-rote Leichtgewichts-Doppelzweier in der neuen Konstellation längst gefunden, auch in Rio hat es nach dem ersten Einrudern bereits wieder „Klick“ gemacht.

„Es fühlt sich schon wieder sehr gut an“, so die beiden Neffen von Chef de Mission Christoph Sieber. Der Surf-Olympiasieger von Sydney 2000 kümmert sich mit seinem Team im Olympischen Dorf um die Wünsche der Athletinnen und Athleten.

Bernhard und Paul, die sich ihre Wohneinheit mit dem Schwimmern David Brandl und Felix Auböck und Kanute Mario Leitner teilen, sind pflegeleichte Bewohner. Die Wäscheleine wurde kurzerhand selbstgebastelt.

„Die Zimmer sind spartanisch und brasilianisch, also man hat es vielleicht nicht immer so ganz genau genommen. Aber unser Fokus ist auf etwas anderes ausgerichtet, davon lassen wir uns nicht aus dem Konzept bringen.“