Österreichs Sportler gehen in die Offensive – und äußern sich zur Berichterstattung in den heimischen Medien.

Speziell die Bezeichnung „Olympia-Tourist“ sorgt für Diskussionsstoff im Olympic Team Austria.

„Das ist nicht in Ordnung. Wenn sich jemand in direkten Duellen gegen viele andere Nationen oder über Zeitlimits qualifiziert, gehört er zu den Besten der Welt und hat es verdient, bei den Spielen anzutreten“, bringt es zum Beispiel Beachvolleyballer Alexander Horst auf den Punkt.

„Ein frühes Aus ist weder peinlich noch sonst irgendwas, die Leistungen liegen in allen Sportarten wirklich eng beisammen. Natürlich erhofft sich jeder eine Medaille, aber den Meisten bleibt dieser Wunsch unerfüllt.“

Partner Clemens Doppler stellt die Frage: „Was wäre gewesen, wenn die Segler nicht Bronze gewonnen hätten sondern Vierte geworden wären?“

Auch Ringer Amer Hrustanovic setzt sich nach seinem Viertelfinal-Aus gegen die mediale Pauschalverurteilung zur Wehr, dass Sightseeing in Rio mehr Priorität genießt als der Wettkampf. „Wenn irgendjemand denkt, dass er es besser kann, dann kann er sich gerne selbst in der Qualifikation versuchen.“

Tischtennis-Ass Daniel Habesohn konnte über die Art der Berichterstattung nur den Kopf schütteln. „Ich war schockiert, als ich gelesen habe, dass wir nur hier sind, um uns die Stadt anzuschauen und das Essen im Austria House zu genießen.“

Unterstützung bekommen all jene, die ohne Medaille heimfahren auch von den Bronzegewinnern Thomas Zajac und Tanja Frank.

„Es tut weh, das zu lesen als Sportler. Wir wissen nur zu gut, was dahinter steckt und wie schwer es ist, eine Medaille zu gewinnen. Wir hätten genauso gut Sechster oder Siebenter werden können, aber für uns hat diesmal eben alles gepasst.“