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Der Elefantenstemmer

Etwas mehr als 183 kg im Reißen, ein wenig mehr als 210 kg im Stoßen – das ist die Hochrechnung von Gewichtheber Sargis Martirosyan für einen Spitzenplatz bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro.

 

„Das hab ich drauf, das kann ich schaffen. Und dann ist auch ein Platz in den Top-Sechs möglich. Da bin ich mir sicher!“ Der Wettkampf in der 105-kg-Klasse steht am Montag um 15.30 Uhr (20.30 Uhr MESZ) auf dem Programm.

 

Österreichische Sportgeschichte hat Martirosyan, der beste rot-weiß-rote Gewichtheber seit Matthias Steiner, im Jahr 2016 schon einmal geschrieben. Bei der EM im Frühjahr in Norwegen holte er Bronze im Reißen und somit die erste österreichische Medaille seit 1982.

 

An mangelndem Training wird es beim Heeressportler auf jeden Fall nicht scheitern. Pro Woche stemmt der Kraftprotz mehr als 100 Tonnen in die Luft, wenn man so will also mehr als 20 ausgewachsene Elefanten.

 

Zu Beginn einer Trainingseinheit kann der durchschnittliche Kraftkammerbesucher durchaus noch mithalten. „Ich beginne mit zehn, 20 Kilo. Steigere mich dann auf bis zu 200. Das muss man schrittweise machen.“

 

Dass Doping in seinem Sport ein Dauerthema ist, daran gibt es nichts zu rütteln. Und das weiß auch Martirosyan. „Ich trainiere Monate und Jahre hart, um ein paar Kilogramm mehr heben zu können. 220 Kilogramm im Stoßen, das lass ich mir noch einreden. Aber dann kommt plötzlich jemand daher, stößt so locker 245 kg und geht wieder. Da weiß ich, dass so etwas mit normalen Mitteln einfach nicht möglich ist.“

 

Mit einem Augenzwinkern merkt der gebürtige Armenier, der seit 2014 österreichischer Staatsbürger ist, an: „Wenn ich in Rio Sechster werde, habe ich gute Chancen, dass ich in acht Jahren eine Medaille bekomme. Denn bis dann werden die Dopingproben sicher noch einmal geöffnet und mit den neuesten Methoden untersucht.“

 

Seine Karriere hat Martirosyan, der in Österreich auch schon als Bademeister arbeitete, nicht zuletzt einem Freund und privaten Gönner zu verdanken.

 

„Er steht seit 2008 hinter mir. Ich hatte zu Beginn nur 40 Euro pro Monat zur Verfügung. Er hat mich mit Taschengeld über die Runden gebracht, Zugtickets und sonstiges für mich besorgt.“

 

Nun hofft Martirosyan, dass er dazu beitragen kann, dass das Gewichtheben in Österreich an Stellenwert gewinnt. „Denn in Armenien ist Gewichtheben neben Ringen und Boxen DIE Nationalsportart. Es wäre schön, wenn ich unserem Sport auch in Österreich ein bisschen weiterhelfen könnte.“

 

 

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